Hans-Peter Kaul

deutscher Jurist und Diplomat; Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag 2003-2014; Leiter des Völkerrechtsreferats des Auswärtigen Amtes 1996-2002

* 25. Juli 1943 Glashütte/Sachsen

† 21. Juli 2014 Berlin

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 15/2015

vom 7. April 2015 (wk)

Herkunft

Hans-Peter Kaul wurde 1943 in Glashütte (Sachsen) geboren. In der Nachkriegszeit und unter dem Eindruck des Nationalsozialismus aufgewachsen, bezeichnete er später einmal die "Erlebnisse der unglaublichen, ich betone das ausdrücklich, der unglaublichen faktischen und moralischen Katastrophe, die Deutschland über die Welt und sich selbst gebracht hat" (tagesspiegel.de, 5.8.2014), als Antrieb für sein späteres Engagement für die weltweite Gerechtigkeit.

Ausbildung

Nach dem Abitur 1963 am Albertus-Magnus-Gymnasium im hessischen Viernheim leistete K. als Soldat auf Zeit einen vierjährigen Wehrdienst, den er 1967 als Hauptmann der Reserve abschloss. Von 1967 bis 1971 absolvierte er dann ein rechtswissenschaftliches Studium an den Universitäten Heidelberg und Lausanne. Dem Ersten Juristischen Staatsexamen in Heidelberg 1971 folgten, jeweils mit einem Stipendium vom DAAD gefördert, 1972 ein Sommerkurs am Sidney Susses College in Cambridge und 1972-1973 ein Studienaufenthalt an der École Nationale d'Administration (ENA) in Paris. Nach zweijähriger Tätigkeit 1973-1975 als Wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. H. Mosler, Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg, ...